Ich bin meist versunken, wenn ich durch die Gegend laufe. Bin ganz bei mir selbst… was gut wäre, wenn ich den Wind in meinen Haaren spüren würde, die Wärme der Sonne im Gesicht genießen und mich dem Gezwitscher der Spatzen im Baum über mir lauschen würde. Dann wäre ich ganz im Hier und Jetzt. Könnte mich dem Moment erfreuen.
… aber so ist es nicht. Ich bin versunken in mir und will die Welt aussperren. Habe keinen Blick für das Schöne um mir, für all die kleinen Wunder der Natur, haben keinen Blick für die Menschen um mir, für all das Verrückte und Einzigartige. Es ist so, als hocke ich in einer Ecke, will nicht sehen, nichts hören, nichts sagen – nur, dass ich dabei durch die Gegend laufe. Alles an meiner Körperhaltung sagt, lass mich in Ruhe, sprich mich nicht an! Ich bin verbissen, quäle mich durch das Gewühl von Autos und Menschen, Geräusche, die sich alle wie Krach anhören und schaue auf den Boden, weil ich der Welt nicht ins Gesicht zu blicken traue, weil ich Angst habe, dass sie mich auf dem falschen Bein erwischt, mich aus dem Tritt bringt und dass ich dann ins Trudeln komme. Deswegen schaue ich auf den Boden, wenn ich von einem Ort zum anderen will.
Doch was bietet sich mir dort, auf dem Boden… ausgelutschte Kaugummis, Zigarettenkippen, Hundescheiße und McDonalds-Tüten. All das, was man eigentlich gar nicht sehen will und es bleibt kein Blick für das Leben, das Unerwartete, die Schönheit meiner Umwelt übrig. Eigentlich schade drum, weil auf dem Boden findet sich nur selten was, das ein Lächeln wert oder eine Überraschung wäre.
ALG
Eure Betty